Kastanienminiermotten-Set - 4 Artikel
Ihr Vorteil
Viele Rosskastanien - besonders die weiß blühenden - bieten schon im Juni ein Bild der Verwüstung. Statt in Saft und Kraft zu stehen, sind die Blätter trocken und verbräunt. Schuld ist fast immer die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella), die sich seit den 90er Jahren in Europa ausbreitet und im deutschen Klima drei Mal pro Jahr Nachwuchs bekommt.Die sinnvollste Methode zur Befallsreduzierung besteht momentan darin, dass Sie Pheromonfallen im Baum aufhängen und einen Leimring um den Stamm binden. Mit einer einzigen Pheromontrichterfalle fangen Sie mehrere tausend fliegende Miniermottenmännchen ab. Mit dem Leimring oder Raupenleim zum Aufstreichen hindern Sie die flugträgen Weibchen daran, am Stamm in die Krone hinaufzukriechen. Das Resultat liegt auf der Hand: Wo wenige Männchen auf wenige Weibchen treffen, kann nicht viel Nachwuchs entstehen. Die Kastanienblätter haben wieder eine Chance, sich unversehrt zu entwickeln.
Anwendungsbereiche
Gut gegen: Kastanienminiermotte
zeit
Tage
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Details zu den Artikelvarianten
Kastanienminiermotten-Set, 1 x Trichterfalle, 5 x Pheromonkapsel
Das Kastanienminiermotten-Set besteht aus einer Trichterfalle und fünf Pheromonkapseln, die für eine mittelgroße Kastanie für eine Saison reichen. Die Pheromonkapseln sind verschlossen 3 Jahre lang nach dem aufgedruckten Abfülldatum wirksam.
Kastanienminiermotten-Trichterfalle
In sehr großen Bäumen ergibt es Sinn, mehrere Trichterfallen aufzuhängen. Deshalb können Sie diese beim Schneckenprofi auch einzeln bestellen.
Pheromonkapsel für Kastanienminiermottenfalle, 1 St.
Ihre Falle ist viele Jahre lang wiederbenutzbar. Kaufen Sie einfach Pheromonkapseln nach, die Sie einzeln hier erhalten. Die Pheromonkapseln sind verschlossen 3 Jahre lang nach dem aufgedruckten Abfülldatum wirksam.
Lockstoff-Körbchen, (Ersatzteil)
Die Körbchen werden mitunter von ruppigen Vögeln aus den Fallen gerupft und verschleppt. Sie können sie hier einzeln nachbestellen, damit Sie nicht die ganze Kastanienminiermottenfalle neu anschaffen müssen.
Beschreibung
Wir bieten Ihnen ein Kastanienminiermotten-Set an, das alles enthält, was Sie benötigen, um den Befall in erträglichen Grenzen zu halten und Ihre Kastanien vor allzu großer Schwächung zu bewahren. Oben in der Trichterfalle befindet sich ein Körbchen mit einer Kapsel, die einen Sexuallockstoff (Pheromon) enthält. Sobald Sie den Deckel des Körbchens abschrauben, entströmt der Lockstoff. Nach oben hin ist das Körbchen mit einer sehr feinen, aber gasdurchlässigen Folie (Membran) geschlossen. Diese Membran gewährleistet, dass der Lockstoff aus dem Röhrchen entweichen kann, aber kein Regen eindringt.Die ca. 5 mm langen ausgewachsenen Miniermotten sind an ihren quergestreiften ockerbraunen, gefransten Flügeln zu erkennen. Jedes Weibchen legt bis zu 40 Eier auf die Blattoberseite. Aus den Eiern schlüpfen nach zwei bis drei Wochen die Larven der Kastanienmiermotten. Diese bohren sich ins Blatt zwischen oberer und unterer Blattschicht (Epidermis) und beginnen, Blattgewebe zu fressen. Hierbei entstehen die charakteristischen Fraßtunnel, die gut zu erkennen sind. Der Fachmann nennt diese Fraßtunnel "Minen" und hierher rührt auch der Name Kastanien-Miniermotte.
Nach drei bis fünf Wochen verpuppen sich die Larven im Kastanienblatt. Steht der Sommer bevor, schlüpft nach zwei weiteren Wochen die fertige Motte aus dem Blatt; steht der Winter bevor, "wartet" das Schadinsekt mit dem Schlupf in der Puppe bis zum nächsten Frühling. Wenn die Blätter im Herbst fallen, fällt die Puppe mitsamt dem Schädling auf den Boden. Werden die Blätter nicht entfernt, beginnt der Kreislauf des Schadens im kommenden Jahr von neuem. Die Flugzeit der überwinterten Schädlinge liegt im April/Mai, die der Folgegenerationen im Juli und im September.
Das Schadbild:
Der durch die Kastanienminiermotte verursachte Schaden zeigt sich vor allem an weißblühenden Rosskastanien. Es kommt zum Vergilben, später Verbräunen und Vertrocknen der Larvenfraßgänge, zu Blatteinrollungen und vorzeitigem Blattwurf. Die Schäden breiten sich mit fortschreitendem Befall vom unteren Kronenbereich über die gesamte Krone aus. Meist erfolgt ein Neuaustrieb und/oder eine Notblüte im Herbst, Fruchtbildung und Vitalität des Baumes sind vermindert.
Achtung Verwechslungsgefahr:
Der Miniermottenbefall ist unter Umständen mit dem Blattbräunepilz Guignardia aesculi zu verwechseln, dessen Symptome ab Juli sichtbar werden. Der Pilz ist an unregelmäßigen, eckigen Trockenstellen zu erkennen, die von den Blattnerven begrenzt werden und meist von einem gelben Rand umgeben sind. Blattunterseits sind an den Befallsstellen kleine, schwarze Fruchtkörper sichtbar.
Im Gegensatz zum Miniermottenbefall breitet sich der Pilz vom oberen Kronenbereich nach unten hin aus. Um sicher zu gehen, sollte man das Blatt im Gegenlicht betrachten. Bei einem Miniermottenbefall sind in den Minen Larven, Puppen oder zumindest Kotkrümel zu sehen.
Gegenmaßnahmen:
Derzeit stehen nur wenige Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung. Da der Baum durch die Reduzierung der Laubfläche geschwächt wird, ist es wichtig, für eine gute Pflanzenernährung zu sorgen und den Baum so vital wie möglich zu halten, ggf. auch durch Pflanzenstärkungsmittel und Pflanzenhilfsmittel. Bewährt hat sich der Dünger "Waldleben Baumkur". Eine biologische Bekämpfung durch Nützlinge bringt bisher noch nicht den erhofften Erfolg. Die sinnvollste Methode zur Befallsreduzierung besteht momentan im Anbringen von Pheromonfallen und Leimringen.
Die Falle:
Die Kastanienminiermottenfalle setzt sich aus einem Auffangbehälter sowie einem aufgesteckten Trichter mit Deckel zusammen. Mittels eines spezifischen Sexuallockstoffes (Pheromon) werden die schwärmenden Mottenmännchen angelockt. Im Fangbehälter, der mit Wasser und etwas Spülmittel gefüllt wird, verenden die Tiere. Der Sexuallockstoff zieht keine Nützlinge wie Bienen oder Florfliegen an. Eine Kontrolle des Wasserfüllstandes sowie die Entfernung der gefangenen Miniermotten sollte regelmäßig alle zwei bis vier Wochen vorgenommen werden.
Die Falle überzeugt durch viele Vorteile:
- Großes Fangvolumen: Pro Falle fangen Sie mehrere tausend Mottenmännchen!
- Lange Wirkungsdauer des Lockstoffes (4 - 6 Wochen), geringer Kontrollaufwand
- Wirkradius von mindestens 10 m (je nach Windstärke auch mehr)
- Unauffällige Optik, Fang ist durch den transparenten Behälter leicht zu erkennen
- Besonders wirksam in Kombination mit einem Leimring
Neben der Befallsreduktion dient die Falle auch der Bestimmung des Schlupftermins und der Einschätzung der Mottendichte.
Wir empfehlen, zusätzlich zu dem Fallenset einen Leimring zur Abwehr der Kastanienminiermotte oder Raupenleim zum Aufstreichen zu verwenden. Der Grund: Bei kühler Witterung sowie nach dem Schlupf bzw. der Paarung klettern die Motten oftmals am Stamm hoch, anstatt anzufliegen. Mithilfe des Leimrings, der um den Stamm gewickelt wird, können so vor allem auch die flugträgen Weibchen abgefangen werden. Insbesondere im April, nach der Paarung der ersten Generation, ist diese Maßnahme sehr wirkungsvoll.
Anwendung / Ergiebigkeit
Öffnen Sie den verschweißten Beutel, in dem sich das Pheromonkörbchen befindet und holen es heraus. Es ist korrekt, dass Sie KEINE Flüssigkeit wahrnehmen. Dann stecken Sie das Pheromonkörbchen von oben in das Röhrchen im Dach der Falle und stecken den roten Deckel von oben auf.
Die Trichterfalle wird an einem Draht oder einer Schnur in Stammnähe im inneren Kronenbereich des Baumes aufgehängt. Je nach Witterung sollten Sie die Falle bereits ab Mitte April anbringen, wenn mit dem ersten Flug der Tiere zu rechnen ist. Die Falle verbleibt bis September im Baum. Wechseln Sie den Lockstoff alle vier bis sechs Wochen aus! Sie benötigen dann pro Saison fünf Kapseln.
Zusätzliche Maßnahmen:
Binden Sie einen Leimring (nicht im Set enthalten!) Mitte April in ca. 1 m Höhe so fest wie möglich um den Stamm und erneuern Sie ihn jährlich. Bei rauer Borke empfiehlt sich Raupenleim zum Aufstreichen. Beides führen wir leider nicht.
Um den Miniermottenbefall dauerhaft zu reduzieren, sollte im Herbst das Falllaub der Rosskastanien entfernt werden. So wird verhindert, dass die Puppen in den Blättern überwintern und im Frühjahr neue Falter ausschlüpfen. Das Laub sollte entweder über den Hausmüll oder in Großkompostierungsanlagen entsorgt werden. Eine einfache Kompostierung ist für die Abtötung der Puppen nicht ausreichend, da die hierbei erreichten Temperaturen nicht hoch genug sind. Ob eine Verbrennung des Falllaubes zulässig ist, hängt von den im jeweiligen Bundesland geltenden Vorschriften ab.
Chemische Bekämpfung:
Die chemische Bekämpfung ist sowohl technisch als auch aus fachpraktischer und ökologischer Sicht schwierig bis unmöglich. Bislang stehen keine Methoden zur Verfügung, mit denen die Miniermotten ohne unverhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand und ohne Beeinträchtigung anderer Organismen bekämpft werden können.